Junglöwen drehen ein fast schon verlorenes Spiel
Tolle Moral in der Schlussphase
Am vergangenen Samstag, den 24. April 2009, spielten wir bei der U 9 von Bergfried Leverkusen, die sich in der gesamten Saison bisher nur dem Spitzenreiter Schlebusch geschlagen geben musste. Im Hinspiel hatten wir lange verdient mit 1:0 geführt, ehe dem Gegner noch der Ausgleich gelang.
Mit Spielbeginn wurde klar, dass sich die Bergfrieder Jungs und deren Trainer einiges vorgenommen hatten. Auch die Zuschauer des Platzvereins sprachen davon, dass man den in der Rückrunde immer stärker werden Bayer-Nachwuchs vom 2. Tabellenplatz fernhalten wolle. Die andauernden Angriffsversuche unserer U8 wurden dann auch durch das aggressive Zweikampfverhalten sowie einer guten Raumordnung schnell gestoppt. Mit Ballgewinn startete der motivierte Gegner immer wieder schnelle Konter, die fast regelmäßig zu 100 %igen Torchancen führten. Allein der Abschlußschwäche des Gegners und dem entschlossenen Nachsetzen des einen oder anderen Defensivspielers war es zu verdanken, dass zur Halbzeitpause es lediglich 0:2 stand.
Was war nur los mit den Junglöwen? Hatten sie noch die lange und aufregende Pokalnacht von Düsseldorf in den Füßen? Konnte in der Woche vielleicht zuwenig trainiert werden? Oder war es einfach nur ein stark aufspielender Gegner, der ein sehr hohes Tempo ging.
Die ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit zeigten ein unverändertes Bild. Unsere Jungs bemühten sich nach Kräften, doch es fehlte die Durchschlagskraft. Zum Glück nahm sich dann ein Spieler aus der Defensivabteilung mal ein Herz und versuchte es aus der 2. Reihe. Mit Erfolg, denn der Ball schlug unhaltbar im gegnerischen Kasten ein. Nur noch 1:2 und noch knapp 10 Minuten zu spielen. Aber kaum war etwas Hoffnung aufkommen, nutzten der Gegner eine Unaufmerksamkeit und stellte postwendend den alten Zweitore-Abstand wieder her. Nun wurden die Positionen im Bayer-Team - gegen einen Gegner bei dem die Kräfte zunehmend schwanden - vom Trainer mit zwischenzeitlich pausierenden Spielern frisch besetzt. Nur kurz darauf gelang ein sehenswerter Konter, den unser U7-Spieler mit einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit zum Anschlusstreffer nutzte. Ging jetzt doch noch was in den letzten fünf Minuten? Die Junglöwen witterten ihre Chance und gaben nochmals alles und wieder war es ein Fernschuss der zum Erfolg führte. 3:3 wer hätte dass noch vor wenigen Minuten gedacht. Die Bergfrieder Jungs ließen jetzt verständlicherweise die Köpfe hängen. Dann folgte der letzte Angriff. Ein Mittelfeldspieler erkämpfte sich den Ball an der Torauslinie, umkurvte gekonnt seinen Gegenspieler und passte klug auf den in der Mitte freistehenden Angreifer und plötzlich war das Spiel doch noch gedreht. Dieser 4:3 Erfolg zeugt nicht nur von einer bemerkenswerten Moral bei unseren Jungs, sondern zeigt zudem, dass sich jeder einzelne Spieler in seinem neuen fussballerischen Umfeld weiter entwickelt hat. So kullerten nach dem Spiel bei dem ein oder anderen auch ein paar Freudentränen über das Gesicht und aus der Umkleidekabine schallte es anschließend: "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin." Es sind halt sieben- und achtjährige Jungs, man sollte ihnen die Freude und Euphorie gönnen.
Dem Gegner zollen wir an dieser Stelle Respekt und Anerkennung für ein über weite Strecken sehr starke Leistung. Das nächste fussballerische Happy-end ist sicherlich für U9 von Bergfried reserviert.
(Autor: Ulf Werner)